Persönlich!
Über meinen Weg zur KomplementärTherapeutin
Diese Tage erhielt von der OdA KT nach einem Gleichwertigkeitsverfahren zwei Branchenzertifikate als KomplementärTherapeutin! Methoden Yoga und Ayurveda Therapie. Demnächst werden meine Leistungen von fast allen Zusatzversicherungen in der Schweiz vergütet werden - therapeutische Gruppenkurse und vor allem 1:1 Begleitung mittels Körper-Psyche-Spirit-Energie.
Sieben Jahre (seit der Beruf KT staatlich anerkannt wurde und sich zu etablieren begann) hatte ich diesen Prozess vor mir hergeschoben. «Das brauche ich nicht», war meine Haltung dazu, mit dem Unterton von Motivationslosigkeit. Eines Tages habe ich mich trotzdem dafür entschieden. Von allen Seiten floss ab dem Zeitpunkt Unterstützung zu mir.
Das Verfahren war jedoch langwierig und extrem bürokratisch. Unter anderem musste alles, was ich die letzten 18 Jahren im Feld meines Berufes studiert und gemacht habe, belegt und in ein enges Raster gesteckt werden. Zum Beweis, dass mein nicht geradliniger Erfahrungsweg gleich viel wert ist wie ein konventioneller.
Auf diesem, meinem Weg sind mir Bildungskomplexe und Zweifel begegnet. Ich habe weder eine akademische Laufbahn absolviert - da war ich mit vielen geschlossenen Toren konfrontiert; das Leben scheint etwas anderes mit mir vorgehabt zu haben - noch so etwas wie einen «soliden» Job mit einem fixen Betrag am Monatsende auf dem Konto. Ferienbezahlung, Ausfallentschädigungen, Abend- und Wochenendzuschlag, 13. Monatslohn, «Aktenstudium in Abwesenheit des Klienten (Patienten)»?!? – solche Dinge existieren für mich nicht. Tausenderlei unbezahlte Aufwände sind ein Teil meiner beruflichen Realität.
Was ist Würde? Seinen Wert zu kennen. Die breite Gesellschaft bot mir keinen Spiegel dafür. Lang sah ich mich selbst von aussen eher so als Esoterik Fee, die halt nicht so ganz ernst genommen werden kann. Oder: An einem Maturatreffen entgegnete mir ein ehemaliger Lehrer, nachdem er wissen wollte, was ich so mache (Yoga): «Ah, Vorturnerin.». Dagegen habe ich im Grunde nichts, tatsächlich habe ich als Kind 10 Jahre Geräte geturnt. Ich werde an dieser Stelle auch keinen Exkurs über die Dimension von Yoga starten.
Aber beruflich bin ich (mir bewusst, dass es alles Rollen sind): Geschäftsführerin, Teamleiterin, Yogalehrerin, Ayurveda Frau, Prüfungsexpertin und Referentin, Astrologin, Putzfrau, Sekretärin, selbständig im Büro für Buchhaltung, Marketing und Steuern - und jüngst auch ganz offiziell Therapeutin 😊 Vor 3 Jahren habe ich Tara gegründet: Unsere wunderschöne Schule und Praxis in einem historischen Gebäude in der Innenstadt von Basel.
Ich liebe mein Wirken im Bereich Körper- und Energiearbeit, verkörperter Spiritualität & komplementärer Psychologie. Ich habe in all den Jahren so viele schöne und berührende Erfahrungen mit Schülern und Klienten gemacht, was mir als Feedbackschleife im Grunde reicht. Yoga ist für mich der Urgrund und ein vollständiges therapeutisches System. Ayurveda die weise, grosse Mutter, die sich dafür interessiert, dass es uns gut geht, die mir so viel über die Natur (des Menschen) zeigt. Und Jyotish, die indische Astrologie, ist wie ein Kompass oder Google Maps zur Orientierung auf dieser Lebensreise.
Selbst wenn ich mir all das vor Augen hielt, die Bemerkung des Lehrers hat eine alte Wunde in mir kränkend berührt. Ich war in dem Moment nicht schlagfertig genug zu kontern. Aber ich habe begonnen, meine Fähigkeiten und den Wert meiner Arbeit selbst zu würdigen. Meine eigene, tiefe, inhaltliche Überzeugung und das Spiegeln durch Gleichgesinnte haben mich stets erneut berührt, erinnert, zurückgeholt und ermutigt. Der Prozess bei der OdA KT hat meine Kompetenzen und Sicherheit in der therapeutischen Arbeit bestärkt.
Die Anerkennung als KT erfahre ich heute als äusseren Spiegel all dessen. Ist die Schweiz das einzige Land, das diesen Weg im Bereich der ganzheitlichen Gesundheit geht und solche Plattformen bietet? Möge sie Vorreiterin sein für eine Zukunft, in der ganzheitliche Heilmethoden (wieder) selbstverständlich und gleichwertig gelten, komplementär zur Schulmedizin und -psychologie!
Dankbar, dass ich es angepackt und dass es sich gelohnt hat, fühle ich heute ein volles JA zu dem was ich tue. Spüre, wie ich dadurch in mir selbst, in meiner Kraft und Lebensaufgabe stehe, voll im Yoga und Ayurveda. Stehe und fliesse!
D A N K E der OdA KT, dem IKT und D A N K E insbesondere Carla Felber, Dr. Günter Niessen & Katharina Lehman, Dr. Claudia Guggenbühl, Barbara Bircher, Evelyn Gelpi und vielen anderen meiner Lehrer, Mentoren und Kollegen. Da war so viel Unterstützung. Auch meine Familie hat mir den Weg geebnet.
Cheers, Therese
im April 2023